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FEBER 2016

Far far away

Reisejournalistin und -bloggerin klingt nach einem Traumberuf. Die gebürtige Wienerin Lea Hajner bereist von ihrer Homebase Innsbruck aus die ganze Welt – und schreibt darüber.

Fotos: Emanuel Kaser
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ea Hajner reist gerne. Mindestens ebenso gerne berichtet sie davon. Es sind ganz persönliche Weltentdecker-Geschichten, die die 30-Jährige erzählt. Denn die gebürtige Wienerin ist Reisejournalistin. Beinahe ihr halbes Leben reist Lea schon durch die Welt. Auf den Geschmack kam sie als 15-Jährige während eines Schüleraustauschjahres in Neuseeland. Es folgte ein Journalismus-Studium an der FH und einige Jahre Arbeitserfahrung im PR- und Social-Media-Bereich. Seit 2013 ist sie selbstständige Reisejournalistin. Ihre Texte veröffentlicht sie überwiegend auf ihrem eigenen Reiseblog „EscapeTown“. Zudem schreibt Lea einmal im Monat für den „Innsbruck Blog“ – „einer meiner Lieblingsjobs, weil ich dabei immer selbst viel Neues in der Stadt entdecke“.

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Alleine vom Bloggen kann Lea aber nicht leben. Darum ist sie ständig für Aufträge, zum Beispiel für Magazine, unterwegs: „Für das neue Bergwelten-Portal von Red Bull schreibe ich über alle möglichen Abenteuer im Freien. Kürzlich ist ein Artikel von mir in der deutschen Frauenzeitschrift ‚Maxi‘ erschienen und auch für ‚National Geographic‘ und das ‚FliegenFischen‘-Magazin habe ich im letzten Jahr geschrieben.“ Zudem arbeitet Lea auch mit Tourismusunternehmen an Kampagnen, zum Beispiel für die Philippinen oder für Niedersachsen. Immer wieder beauftragen sie auch Unternehmen für Pressearbeit und Social-Media-Unterstützung. „Gerade in Tirol gibt es einfach noch zu wenig Leute, die sich wirklich auskennen“, erzählt Lea Hajner.

„Was stimmen muss? Land, Leute, Reisebegleiter und das Essen“.

Lea Hajner

 

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Es sind Augenblicke wie diese, wofür Lea ihre Arbeit liebt. Darum ist das Reisen auch mehr als eine Passion. Vor allem die Geschichten, die sie zu erzählen hat, die „Eindrücke und Begegnungen“, die sie erlebt, sind es, wofür sie schwärmt. „Schön sind immer die Momente am Ende eines intensiven Reisetags, wenn man am Lagerfeuer, Strand oder auf irgendeiner Stufe sitzt und ein Bier knackt. Und ich den Moment einfach so richtig genießen kann, obwohl ich Bier nicht einmal sonderlich mag. Aber darum geht es ja gar nicht.“

Angst und Adrenalin pur.

Doch nicht immer sind die Erlebnisse so unbeschwert. Es gibt auch Momente, die Lea geprägt haben: „Schlimm war der Tag an der mexikanischen Grenze in Tijuana, als plötzlich das Restaurant, in dem ich gerade gegessen hatte, in Flammen stand und mir Sekunden später sieben Polizeiautos entgegenkamen. Da hatte ich das einzige Mal auf meinen Reisen so richtig Angst und war heilfroh, anschließend wieder über die Grenze in die USA zu kommen.“

Damit eine Reise gelingt, darf auf Leas Touren eines niemals fehlen – ihre Merinosocken. „In Hotelzimmern mit Steinböden oder auf langen Wanderungen gibt es nichts Angenehmeres zu tragen. Außerdem trocknen sie schnell und stinken nicht. Na gut, zumindest nicht ganz so schnell“, scherzt sie. Und gibt noch einen Tipp: „Ich packe tendenziell immer zu viel in mein Handgepäck, es könnte ja überraschend sehr heiß oder kalt werden. Im Flugzeug oder auf langen Busfahrten habe ich deswegen neben den Socken auch immer ein großes Tuch zum Einwickeln dabei.“

Die Suche daheim.

Ihre Reiseinspirationen holt sich Lea Hajner gerne aus Büchern. Momentan liest sie zum Beispiel „Africa Queen“ von Helge Timmerberg. 2016 möchte sie aber auch ihre eigene Heimat näher erkunden: „Ich glaube, was wir in der Ferne suchen, lässt sich auch vor der eigenen Haustür finden. Ich würde heuer gerne einige kleinere Täler in Tirol erkunden und habe mir fest vorgenommen, so viel wie möglich über heimische Heilkräuter zu lernen.“ Doch so ganz kann sie das weite Reisen dann doch nicht lassen: „Die eine oder andere Reise wird sicherlich auch in die Ferne führen, im Gespräch sind momentan Namibia und die Philippinen.“

„Schön sind die Momente am Ende eines Reisetags, wenn man am Lagerfeuer sitzt und ein Bier knackt.“

Lea Hajner