ung, kreativ, offen für alles, heimatliebend und mit einem Hang zu gitarrenlastiger Musik. Die aufstrebende Innsbrucker Band Vaseva hat 6020 im Gespräch unter anderem verraten, wie schwer man es als Kleinstadt-Band hat.
6020:
Erzählt, wer ist die Band Vaseva? Vaseva: Wir sind Maria Posch und Severin Posch – Cousine und Cousin – und mittlerweile gibt es uns seit fünf Jahren. Wir schreiben beide Songs. Severin kümmert sich um den instrumentalen Teil und ich (Maria) schreibe die Songtexte.
Wir sind der Kern der Band. Der Rest, also zusätzliche Musiker, die wir für unsere Live-Auftritte benötigen, sind teilweise Freunde, kommen aber auch aus der Familie.
Das klingt nach relativ vielen Bandmitgliedern, wie viele seid ihr genau? Insgesamt sind wir zu sechst, aber das variiert von Auftritt zu Auftritt. Wir arbeiten jedoch an einer festen Bandbesetzung. Wir hatten eine Zeit, wo wir viel mit Bläsern performt haben, und da waren wir dann sogar zu zehnt auf der Bühne. Nun sind unsere Songs aber etwas gitarrenlastiger und somit haben wir jetzt nur noch einen Backgroundbläser. Grundsätzlich arbeiten wir immer mit den gleichen Personen zusammen.
„im letzten Jahr haben wir viele neue Songs geschrieben und die Grundrichtung ist jetzt Alternativ-Rock und -Pop.“
In welches Genre kann man Vaseva einordnen? Wir spielen schon seit einiger Zeit und haben uns in unterschiedlichen Genres ausprobiert. Wir würden ganz simpel sagen: ein gesunder Mix aus Alternativ-Rock und -Pop. Angefangen haben wir daheim mit Schlagzeug und Gitarre. Seitdem machen wir Musik und die Band wurde später dann immer größer. Wir haben angefangen, mit Bläsern zu arbeiten, und sind auch mal ein bisschen in die Soul-Richtung gegangen. Im letzten Jahr haben wir viele neue Songs geschrieben und die Grundrichtung ist jetzt Alternativ-Rock und -Pop. Das hat sich herauskristallisiert.
Eure Musiktitel haben alle ein bisschen etwas Melancholisches – woher kommt das? Das ist nicht gezielt so gewählt, aber das stimmt schon. Wenn die Texte geschrieben werden, dann entstehen diese oft aus gegebenen Anlässen und Situationen heraus, die wir selbst erlebt haben. Diese Anlässe haben uns zum Nachdenken gebracht und das hört man in unseren Songs. Für die Titel nehmen wir eine Zeile aus dem Song-Text, die uns gut gefällt. Aber es ist nicht unbedingt Absicht, dass die Titel melancholisch klingen.
Was wollt ihr mit euren Songs vermitteln? Eine eigentliche Message gibt es da nicht. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst ein bisschen mit den Texten identifizieren kann. Man soll das Gefühl haben, dass der Text ehrlich ist und dass er berührt. Es geht dabei nicht um eine große Aussage, sondern um das, was uns Menschen bewegt und berührt.
„Man ist schnell ‚durch‘ in innsbruck.“
Ist Musik generell ein großer Bestandteil in eurem Leben? Wir machen schon seit Ewigkeiten Musik. Schon als wir elf Jahre alt waren, haben wir Musik gemacht und auf dem Schlagzeug im Keller gespielt.
Eure Songs klingen sehr einzigartig. Habt ihr auch Vorbilder, an die ihr euch anlehnt? Die Grundvorbilder waren schon immer Devendra Banhart, Wolfmother und Paolo Nutini. Das sind so unsere drei großen Idole von Anfang bis heute. Wir hören aber auch viel aus den 1960ern und 1970ern.
Kann man in einer Kleinstadt wie Innsbruck als Band durchstarten? Und wie sieht es mit Aufstiegsmöglichkeiten aus? Man ist schnell ‚durch‘ in Innsbruck. Und man ist in seiner Region bald mal bekannt.
Da gibt es eine Handvoll Bands, die im Treibhaus spielen, die im Weekender spielen – aber es ist halt schwierig, mehr zu sein als eine lokale Band. In größeren Metropolen ist das sicherlich leichter.
Habt ihr auch schon Auftritte außerhalb von Tirol gehabt? Wir haben schon viel in Wien gespielt und auch in Linz. In der Nähe von Stuttgart sind wir auch schon aufgetreten. Die Highlights waren unsere Konzerte in London und auf dem FM4 Frequency Festival. Also es ist schon ein bisschen was passiert bei uns.
Das klingt ja schon nach der großen weiten Welt. Wollt ihr in Innsbruck bleiben, oder habt ihr vor, musiktechnisch anderswo Fuß zu fassen? Naja, das ist schwierig. Früher oder später wird vielleicht nichts anderes übrigbleiben
oder es ergibt sich die Möglichkeit, Auftritte im Ausland mit einem Wohnsitz in der Heimat zu verbinden. Man nimmt woanders auf, man spielt da, aber kommt immer wieder zurück nach Innsbruck. „Do san mia dahoam.“
Habt ihr schon ein Album veröffentlicht? Ein Album haben wir noch nicht aufgenommen, dafür aber zwei EPs. Die erste war eigentlich eine Demo-EP. Wir haben zufälligerweise in der Nähe von uns ein Studio entdeckt und den Inhaber einfach angeschrieben. Kurz darauf haben wir dort sieben Songs aufgenommen und so ist unsere erste EP entstanden. Der Studiobetreiber ist dann sogar als Gitarrist bei uns eingestiegen. Die zweite EP entstand im gleichen Studio, da waren wir zehn Musiker.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Musik von Vaseva in Worten:
Vaseva schreiben emotionale Songs, die man dem Alternativ-Rock und -Pop zuordnen kann. Sie haben ein großes Herz für Musik, das die Weite sucht, aber doch die Heimat liebt – das spürt und hört man in ihren Songs.
Wo treten Vaseva auf?
Im Tiroler Raum haben Vaseva schon einige Locations bespielt – darunter das Treibhaus und den Weekender Club. Im Mai 2015 werden Vaseva bei der stadtbekannten "Innsbruck My Ass Party" rocken.
Bekanntheitsgrad:
7 von 10