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DEZEMBER 2019

Kino

Einen Bären aufgebunden

„Synonymes“ wurde mit dem goldenen Bären der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet. Wofür genau? Die Antwort auf diese Frage bleibt der Film über einen jungen Israeli in Paris bis zum Ende anstrengender 120 Minuten schuldig.

Kritik: Klaus Erler
Foto: Land Tirol/Ganglmayr
D

ie französisch-israelisch-deutsche Produktion „Synonymes“ folgt dem Leben des jungen Israeli Yoav. Der ist gerade nach Paris übersiedelt, hat dort allerdings keinen guten Start: Gleich nach seiner Ankunft in Frankreich werden alle seine Sachen gestohlen. So betrüblich das auch ist, den hohen Erwartungen des jungen Israeli tut das keinen Abbruch. Schließlich kam er nicht zum Spaß in die Stadt der Liebe, sondern von der eigenen Vergangenheit verfolgt und vom Wunsch beseelt, so schnell wie möglich seine israelische Nationalität und Identität loszuwerden. Franzose zu werden, erscheint ihm die Lösung, die französische Sprache der Weg dorthin zu sein. Das Wörterbuch begleitet Yoav auf seinen Wegen durch Paris, die immer wieder auch zu Caroline und Émile führen, einem jungen französischen Paar, mit dem er sich anfreundet, das allerdings auch nicht wirklich unkompliziert ist. 

Lauwarm, langweilig und konfus.

Basierend auf eigenen Erfahrungen erzählt Regisseur Nadav Lapid von der Schwierigkeit, in der Ferne neue Wurzeln zu schlagen. 

Synonymes
Drama; Frankreich, Israel, Deutschland
Regie: Nadav Lapid
Schauspieler: Tom Mercier, Quentin Dolmaire, Louise Chevilotte