bwohl die Arbeit von Stefan Sagmeister weltbekannt ist, werden seinen Namen wohl nur Designinteressierte kennen. Der gebürtige Vorarlberger ist einer der Großen im internationalen Grafik- und Designgewerbe. Mit seiner New Yorker Agentur hat er bereits CD-Covers für Lou Reed, die Rolling Stones und Jay-Z kreiert. Zu seinen Kunden zählen BMW, Red Bull, HBO, Levi’s und Adobe. Den Grammy für Design gewann er zweimal. „Erfolgreich und glücklich“ würde man wohl als das bestimmende Lebensgefühl eines derart Kreativen annehmen, doch das stimmt so nicht ganz: Sagmeister wird von genau den gleichen zwei zentralen Fragen getrieben wie die meisten anderen Menschen auch: War es das jetzt schon im Leben? Mehr Glück gibt es nicht?
Drei Wege zum Glück.
Der Unterschied zwischen Stefan Sagmeister und den meisten anderen Menschen ist, dass er sich dazu entschließt, ein Design-Projekt aus sich selbst und seinen Lebensfragen zu machen und den „Happy Film“ zu drehen. Über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren lässt er sich dazu von der Kamera begleiten, während er überprüft, ob und wie sich seine Persönlichkeit umgestalten lässt.
„Kann ich meinen Geist in der gleichen Art trainieren, wie ich meinen Körper trainieren kann?“ Das will Sagmeister in Erfahrung bringen, als Ausgangspunkt wählt er Jonathan Haidts Bestseller „The Happiness Hypothesis“. „Glück“, steht darin zu lesen, „kommt wohl nicht davon, das zu bekommen, was man will, sondern davon, die richtigen Beziehungen zu pflegen: zu sich, zum sozialen Umfeld und zu einer höheren Macht“. Drei verschiedene Wege, die das höchste Glückpotential versprechen, werden von Jonathan Haidt vorgeschlagen: Drogen, Meditation und Verhaltenstherapie.
6.000-Gelbe-Luftballons-Award.
Jeden einzelnen dieser Wege beschreitet Stefan Sagmeister im „Happy Film“ genau drei Monate lang, um am Schluss eventuell ein glücklicherer Kreativer zu sein. Was ihm schlussendlich geholfen hat, kann hier natürlich nicht verraten werden. Was schon jetzt berichtenswert ist: „The Happy Film“ ist eine mit großer Liebe gemachte Dokumentation, die zeigt, wer Stefan Sagmeister wirklich ist: Nicht nur ein Suchender, sondern vor allem ein Ausnahmetalent, das Witz und Können zu einer einzigartigen Kombination verwebt. Dafür gibt es den 6.000-Gelbe-Luftballons-Award. Warum? Auch das wird „The Happy Film“ klären.