Die Aubergine hat ein Problem. Sie ist nämlich der Online-Zensur zum Opfer gefallen. Das harmlose Gemüse findet sich nämlich nicht nur in der französischen Ratatouille, der griechischen Moussaka, dem syrischen Baba Ganoush oder einfach am österreichischen Griller wieder, sondern dient auch – vorwiegend im amerikanischen Sprachraum – als Phallussymbol mit dazugehörigen Balzabsichten.
Instagram wurde das Balzverhalten mit Aubergine offenbar zu bunt und so hat man den Hashtag #Eggplant kurzerhand verboten. Social Media wäre nicht Social Media, wenn die Community nicht postwendend auf das Unrecht reagieren würde: Unter dem Hashtag #FreeTheEggplant gab es zahlreiche Versuche, die Aubergine wieder frei- zubekommen. Bis heute vergebens. Dabei wird die Aubergine in sämtlichen Küchen der Welt zubereitet.
Die Aubergine, auch Melanzani oder Eierfrucht genannt, gehört – wie viele andere Nutzpflanzen – zur Gruppe der Nachtschattengewächse und beinhaltet Alkaloide, die bei Rohverzehr Magen-Darm-Probleme auslösen können. Melanzani kann man braten, backen oder grillen, bloß gekocht schmecken sie nicht.
MundArt war angesichts der Möglichkeiten hin- und hergerissen, hat sich dann doch für Italien entschieden und brät Polpette di melanzane.
Das Rezept
Zutaten:
1 kg Melanzani
5-6 EL Semmelbrösel
5 EL Petersilie
2 Knoblauchzehen
1 Ei
5 EL Parmesan
etwas Mehl
Öl zum Braten
Die Zubereitung
Aubergine
Während des Handelsembargos in den 1990er Jahren hatten die Iraker nicht viel zu essen. Aufler: Auberginen. So nannten vorwiegend die jungen Iraker ihr Land liebevoll Auberginenrepublik. Wer einen Einblick in die arabische Welt von Libyen bis zum Irak erleben möchte, dem sei Abbas Khiders Roman "Brief in die Auberginenrepublik" empfohlen. Dessen Mutter nannte die Aubergine die "Herrin der Küche" und hat sie in einer Vielzahl an Gerichten zubereitet.