is 23. März um 17 Uhr hatten die Innsbrucker Parteien Zeit, eine Wahlliste für die Gemeinderatswahlen einzureichen. Seit diesem Zeitpunkt steht fest: Zwölf Parteien treten an. Neun davon stellen auch eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Direktwahl des Stadtoberhaupts. Nur die Alternative Liste Innsbruck (ALI), die Bürgerinitiativen Innsbruck und der Seniorenbund gehen ohne Kandidaten ins Rennen.
//Als Letzte in den Ring gestiegen sind die Liste Fritz, die Bürgerinitiativen Innsbruck und der Seniorenbund, der in der Vergangenheit ein Wahlbündnis mit der ÖVP gebildet hatte. Ob es auch heuer zu einer Listenkoppelung kommt, war zuletzt noch unklar.
Fritz für Innsbruck.
Die Liste Fritz hat sich nach der Landtagswahl im Feber für ein Antreten in Innsbruck entschieden. Dort konnten 7,89 Prozent der Stimmen – ein leichtes Plus von 0,81 Prozent – erreicht werden. „Die Innsbrucker Wähler brauchen eine Alternative. Die Liste Fritz beweist seit zehn Jahren, dass sie ständiger Ideengeber und hartnäckiger Aufpasser in einem ist“, erklärt Spitzen- und Bürgermeisterkandidat Thomas Mayer die Motivation, anzutreten.
Aufpassen wolle die Liste auch darauf, dass Innsbruck sich zu einer Wohlfühlstadt weiterentwickle. Mit der „Drüberfahrpolitik“ der letzten Jahre müsse daher Schluss sein, außerdem würde man auch für „ernstgemeinte Bürgerbeteiligung“ stehen. In Sachen Wohnen fordert Thomas Mayer, dass die Innsbrucker Stadtpolitik das ungebremste Wachstum eindämmen müsse: „Weil zusätzliche 25.000 Zuzügler in den nächsten zehn Jahren nicht verkraftbar sind. Die Kosten für die notwendige Infrastruktur wachsen uns über den Kopf.“
//Viel Kritik übt die Liste Fritz auch an den Großprojekten der Stadt. Die würden neben den Kostenexplosionen auch im laufenden Betrieb ein Minus schreiben – und wären mit der Liste Fritz gar nicht erst passiert, sagt Mayer: „Solche Kostenüberschreitungen wird es mit uns nicht geben, weil wir eine begleitende und unabhängige Kontrolle einführen und mehr Zeit für eine gründlichere Planung aufwenden werden.“
Patscherkofel verbindet.
Für ein Antreten haben sich auch die Bürgerinitiativen Innsbruck entschieden.
Spitzenkandidat ist Berthold Schwan von der Bürgerinitiative Igls, vor Anita Stangl, Sprecherin der Interessengemeinschaft Bürgerinitiativen Innsbruck, auf Platz zwei. Vereint aufgetreten sind beide Initiativen bereits in ihrem Protest gegen den Patscherkofel. Die Bürgerinitiativen werben mit mehr Transparenz und wollen „echte“ Bürgerbeteiligung forcieren. Derzeit würden die Entscheidungen seitens der Stadtregierung getroffen und die Bürger im Nachhinein lediglich informiert, so die Kritik. Fehlen würde auch eine Kontrollfunktion bzw. eine Opposition in der Stadt, diese Rolle würde die Initiative in Zukunft gerne übernehmen. Bürgermeisterkandidaten stellt sie keinen und man gibt auch keine Wahlempfehlung ab. Das Wahlziel? Ein Mandat.
//Der Seniorenbund ist aktuell mit einem Mandat, das Helmut Kritzinger hält, im Gemeinderat vertreten. Für die Wahl am 22. April tritt man nun mit einem neuen Spitzenkandidaten, dem langjährigen Geschäftsführer des Innsbrucker Flughafens, Reinhold Falch, an. Kritzinger ist Listenzweiter. Auch Herwig van Staa, FI-Gründungsmitglied, Bürgermeister von Innsbruck von 1994 bis 2002 und seit kurzem Ex-Landtagspräsident kandidiert für den Seniorenbund.
Als Letzte in den Ring gestiegen sind die Liste Fritz, die Bürgerinitiativen Innsbruck und der Seniorenbund.
Noch gut zu wissen:
104.245 Innsbruckerinnen und Innsbrucker sind am 22. April wahlberechtigt, der Großteil davon – 54.548 – sind Frauen. 2012 lag die Wahlbeteiligung bei 52,3 Prozent.
Die meisten Wahllokale in den 153 Wahlsprengeln der Stadt haben bis 17 Uhr geöffnet. Mit einem Ergebnis ist nicht vor 19 Uhr zu rechnen, aber es wird auch das Ergebnis der Wahlkarten beinhalten. Dafür werden keine einzelnen Sprengel- oder Zwischenergebnisse veröffentlicht, bevor das Ergebnis nicht rechtskräftig ist – rund vier Wochen nach der Wahl.