m Jahr 1996 präsentierte Ford erstmals seinen Winzling Ka, der als „rollende Knutschkugel“ so manchem Mitbewerber die Show stahl und die Herzen seiner Fans im Sturm eroberte: Von den ersten zwei Modellgenerationen wurden in Europa rund 1,9 Millionen Exemplare verkauft. Im Herbst 2016 wurde die dritte Generation – der komplett neu entwickelte Ford Ka+ – aus der Taufe gehoben. Gegenüber seinen Vorgängern weist er bedeutend mehr Unterschiede auf, als es das „Plus“ im Namen vermuten ließe.
Überraschend komfortabel.
So hat der Ford Ka+ in allen Dimensionen dazugewonnen: 30 Zentimeter in der Länge, 13 Zentimeter in der Breite und knapp elf Zentimeter bei der Höhe. Der wesentliche Unterschied zu den Vorgängergenerationen ist allerdings, dass die früheren Dreitürer jetzt ausschließlich mit fünf Türen gebaut werden. Die Evolution vom Kleinst- zum Kleinwagen kommt naturgemäß nicht nur bei den Passagieren auf den ersten Plätzen gut an. Auch die Reisegäste in Reihe zwei schätzen sowohl den bequemeren Zugang, als auch das in dieser Liga fast konkurrenzlose Raumgefühl inklusive ausreichender Beinfreiheit.
Dass der Ka+ auch bei voller Belegung einen alltagsgerechten Gepäckraum von 270 Litern für den Wocheneinkauf oder zwei Reisekoffern bereitstellt, ist ein weiteres „+“. Wer Platz und Fläche für den Transport von sperrigen Gütern benötigt, kann die Rückbank im Verhältnis 60/40 umklappen. Insgesamt 21 über den gesamten Innenraum verteilte Ablagefächer erlauben das Verstauen kleinerer Gegenstände. Der Ka+ verfügt auch über ein „Geheimfach“, das sich in der Seite des Armaturenbretts befindet und nur erreichbar ist, wenn die Fahrertür geöffnet ist.
Smarte Features.
Wer glaubt, dass dieser Lifestyle-Fünftürer auf Minimalismus bei seinem Interieur setzt, irrt. Der kleinere Verwandte der Ford Fiesta verfügt über Features, die man sonst nur in der Mittelklasse erwartet. Er fährt in den höheren Ausstattungslinien nicht nur mit äußerst rasch beheizbaren Vordersitzen und einem Lederlenkrad mit Fernbedienung für Tempomat, Radio und Telefon vor, sondern auch mit dunkel getönten Seitenscheiben ab der zweiten Sitzreihe. Dank optionalem Komfort-Paket sind sogar die anklappbaren Außenspiegel vor Parkschäden geschützt. Außerdem werden die Fensterheber hinten elektrisch betätigt, ein Park-Pilot unterstützt beim Einparken und Rangieren.
Unbedingt leisten sollte man sich Variante Trend, vor allem, wenn der eigene Nachwuchs gerade die ersten Fahrkilometer absolviert. Über das Ford-Sync-System, welches unter anderem das My-Key-Schlüsselsystem beinhaltet, können vorsichtigen Eltern ihren Sprösslingen Grenzen bei der Höchstgeschwindigkeit setzen und die maximalen Lautstärke der Audioanlage regeln.
Quirlig durch die City.
Bereits im Stand verbreitet der Ka+ mit seiner schnittigen Front, Heck- und Seitenansicht pure Dynamik. Der Kleinwagen ist in erster Linie für den Stadtverkehr gedacht, wo er seine Stärken auch voll ausspielen kann. Am Berg hingegen verlangt der Vierzylinder-Benziner mit 85 PS und serienmäßigem Fünfgang-Getriebe etwas Schaltarbeit. Dennoch benötigt der Motor nur rund sechs Liter Benzin pro 100 Kilometer. Auf Überlandstrecken und beim schnellen Kurvenfahren begeistert die direkt ausgelegte Lenkung, das Fahrwerk kann Bodenunebenheiten souverän verarbeiten.
//Der sympathische Kampfpreis-Sparflitzer fährt bereits ab 9.950 Euro aus dem Ford-Schauraum, für unsere top-ausgestattete Testvariante müssen 14.490 Euro eingeplant werden.
FORD KA+ Trend 1,2 Ti-VCT 85 PS
MOTOR: 4-Zylinder-Saugbenziner
GETRIEBE: 5-Gang-Schaltung
HUBRAUM: 1.199 ccm
LEISTUNG: 63 kW/85 PS
SPITZE: 166 km/h
VERBRAUCH: 4,8 Liter / 100 km
L/B/H: 3.929 / 1.978 / 1.521 mm
Preis: ab 9.950 Euro
Preis Testwagen: 11.450 Euro
inkl. Extras: 14.489,97 Euro